Menschen auf Reisen gelten als wissbegierig, weltoffen, experimentierfreudig und dadurch wenig anspruchsvoll. Ich muss zugeben, ich belächle das ein wenig.
Der Hang zum Luxus geht in die Tiefe eines Menschen: Er verrät, daß das Überflüssige und Unmäßige das Wasser ist, in dem seine Seele am liebsten schwimmt
Ich sehe vor allem letzteren Punkt gegenteilig und habe dafür einen wertvollen Zeugen: jeder Luxus gierige Reisende. Wir wünschen uns die bequemsten Kissen auf unseren Strandliegen, die besten Massagen, hervorragendes Essen, die best riechende Sonnencreme, das schönste Winter dress.
Jeder, der von sich behauptet, lieber ohne all das reisen zu wollen, lügt doch irgendwo in sich hinein. Sicher, diese bunte und verrückte Welt kann auch mit Backpacks und Jesus-Latschen erkundet werden, in bunten Hostel-Zimmern mit anderen Menschen, die andere Bedürfnisse haben und anders reisen wollen.
Es geht um Minimalismus, um die tatsächliche Sache. Länder zu sehen, Menschen kennenzulernen, Kulturen zu erleben und diese Welt wahrhaftig zu spüren.
Heutzutage begibt sich jeder und jede auf eine Reise – sei es aus dem Grund den Horizont zu erweitern, kulturelle Erfahrungen zu sammeln oder gar irgendwo einen Teil seiner selbst zu finden. Allerdings nur bevorzugte Individueen genießen all das auf dicken Matratzen eingebettet in weiche Bettwäsche und in weichen Handtüchern – in Luxus.
Für jeden einzelnen trägt dieses Wort eine individuelle, ganz persönliche Bedeutung.
Der eine möchte einen persönlichen Buttler, Leute, die ihm Kopfkissen aufschütteln, Essen zu jeder Uhrzeit servieren, Cocktails shaken und die Temperatur des Wassers regulieren, für den anderen mag eine einsame Hütte die Erfüllung des Luxus sein, abgeschottet von Alltag und Sorgen ohne andere Energien um einen herum als die eigene. Sich selbst spüren und ganz in seinem Reisen aufzugehen. Denn am Ende zählt doch nur was wir mit nach Hause nehmen. Die lächelnden Gesichter wenn wir Geschichten erzählen über die abenteuerlichen Trips, die unglaublich zuvorkommenden Menschen, die man auf dem Weg kennenlernte, oder gar die tiefe Entspannung ganz nah der eigenen Mitte. Es zählt, was wir in unserer kleinen Schatztruhe ganz stolz und voller Wärme im Herzen mit nach Hause nehmen. Sodass sich neu gewonnene Erfahrungen und gesammelte Eindrücke zu unseren alltäglichen Taten gesellen können und – wenn wir es denn zulassen – miteinander verschmelzen. Auf diese Weise bleibt nie eine Reise vergessen.
Ob das Dach über unserem Kopf nun das eines fünf Sterne Hotels war oder die zusammengewebten Palmenblätter eines kleinen Bungalow.
Luxus liegt im Auge – und vor allem im Herzen – des Betrachters.
Geht raus und erkundet was die Welt uns gegeben hat und wie ihr auf dem Weg „Luxus“ erlebt, ist und bleibt ganz euch selbst überlassen.
Was ist für euch Luxus? Freue mich auf eure Kommentare!
Gute Reise!